Märkische Allgemeine Zeitung/Fläming Echo
(04. Mai 2000)
Türen zu den Ateliers im Fläming weit geöffnet
Brigitte Heßler, Manfred Beelke und Ingeborg Krasniqi laden am Sonntag an ihren Arbeitsplatz ein

...Die Dritte im Maler-Bunde ist Ingeborg Krasniqi in Dippmannsdorf. Die einstige Potsdamerin zog 1997 mit ihrer Familie in das Flämingdorf, nachdem sie ihr Haus samt Galerie am Jungfernsee durch Rückübertragung verlor. Die Galerie in Dippmannsdorf trägt den See im Namen, so ging ein Stück des einstigen Zuhauses mit. Richtig Fuß gefasst hat Ingeborg Krasniqi bislang nicht. Nachdem ein Jahr lang niemand zu ihr fand (“Ich selbst lebte schon immer sehr zurückgezogen”), ging sie 1998 zumindest künstlerisch und geschäftlich nach Potsdam zurück, unterhielt eine kleine Galerie im Lindenhof. Eine schwere Krankheit hinderte sie das gesamte vergangene Jahr an der Malerei und erschwerte soziale Kontakte. Der Tag des offenen Ateliers markiert für die seit Kindertagen malende Autodidaktin einen Neuanfang. “Ich möchte wieder neu beginnen, etwas versuchen. Und zwar hier.” Die vier Kinder stehen hinter ihr, bauen die Scheune des Bauernhofes zu einer schlichten Galerie um, organisieren Vernissagen. Die eigentliche Galerie-Eröffnung ist erst am 20. Mai, doch wollte Ingeborg Krasniqi “trotz des Chaos hier” die Chance nicht vorüberziehen lassen. Die Nachbarn sollen wenigstens schon mal locker reinschauen können. Betrachten kann man die Werke aus den Vorjahren, Aquarelle, Pastellzeichnungen und Ölbilder verschiedener Stilrichtungen. Als die Künstlerin kurz nach der Wende endlich das ersehnte Gewerbe für Kunsthandwerk anmeldete, orientierte sie sich aus wirtschaftlichen Gründen meist an Kundenwünschen. “Ich habe mich, ehrlich gesagt, ein bisschen angepasst, Wasser, Wald und Wiesen gemalt. Auch Potsdams historische Bauten waren recht gefragt. Wenn ich selbst frei malen kann, entstehen andere Motive.” Wer aufmerksam hinsieht, wird die künstlerische Persönlichkeit der Ingeborg Krasniqi hinter der Profimalerin wohl erkennen....Kerstin Henseke

Flämingbote (24. Oktober 1997)
Die Malerin vom Jungfernsee
Ingeborg Ehlers-Jeske - mit Pinsel, Kreide, Fingern und Seele

...Dieser Ehrgeiz wandelt sich des Nachts auf dem von Bäumen umschlungenen Grundstück in rasende Aktion. Die 47jährige tanzt um die auf dem Boden liegende Hartfaserplatte. Die Musik, zu der sie sich bewegt, führt ihre Finger und Hände durch die Farbschichten in Spiralen, die zu feurigen Strudeln werden. Schwarz kreisen darauf die Krähen. Es muss alles schnell gehen. Auf der Hartfaserplatte wird unten die rote Farbtube komplett ausgedrückt, in der Mitte die gelbe und oben z. B. die blaue. Noch ehe die Farben ineinander zerfließen können, schafft sie mit ihren Handflächen den Hintergrund. Ihre Finger ziehen die groben Formen und die feinen Linien. Schließlich kratzt sie mit ihren Fingernägeln auf das Bild.....

Märkische Allgemeine Zeitung/Fläming Echo
(03. Juli 1997)
Akte, Landschaft und Stillleben
Galerie vom Potsdamer Jungfernsee in den Fläming verlegt

Dippmannsdorf (MAZ). Fast heimlich, still und leise ist der Fläming um eine Attraktion reicher geworden. Nur ein kleines Schild an der Straße weist auf die neue Galerie hin. Die Malerin Ingeborg Jeske und ihr Mann Hartmut  sind im März nach Dippmannsdorf gezogen und haben Anfang Juni ihre Galerie in der Freibadstraße 51 wieder eröffnet. Zuvor war die “Galerie vom Jungfernsee” am gleichnamigen See in Potsdam untergebracht. Doch der Besitzer wollte das Haus verkaufen; zu einem Preis, den sich Künstler nicht leisten können.
Wenn man die beiden Räume der kleinen Galerie betritt, springt einem sofort die Lebendigkeit der farbigen Bilder ins Auge. Menschen Jung und Alt, alleine oder zu zweit, meistens gemalt in Alltagssituationen, wechseln einander mit weiblichen Akten ab. Der Großteil der Arbeiten aber sind Bildnisse von Naturlandschaften mit Bäumen und Tieren. Kreide, Tempera, Öl oder Aquarelle; die Bilder haben eine starke Farbenkraft; und man hat das Gefühl, als ob man direkt aus dem Fenster auf eine Wiese mit Bäumen schaut....
Thomas Beutler

Märkische Allgemeine Zeitung (1996)
- WIR IN POTSDAM -
Künstlerleben

Wasser, Wald und ein wenig ländliche Idylle am Rande der Großstadt -was würde sich besser als Wohn- und Arbeitsplatz für eine Malerin eignen.
Ingeborg Ehlers-Jeske lebt seit Jahren an einem solchen Ort - ihr großes Hobby hat die 49jährige jedoch erst 1992 zum Beruf gemacht. Seit dem stellt die Künstlerin ihre Werke in der eigenen “Galerie am Jungfernsee” aus, hat Kundschaft aus Berlin und Potsdam und feierte vor wenigen Tagen die Vernissage zur neuen Ausstellung. “Früher waren es vor allem Akte, die ich malte oder Szenen aus dem alltäglichen Leben meiner Familie”, erzählt die Potsdamerin, die bis 1990 als Finanzökonomin in den verschiedenen Bereichen der Planung tätig war. Heute seien es eher Landschaften, die sie in Öl, Kreide oder als Aquarell festhalte.
Die Malerei zum Beruf zu machen, so erzählt sie, sei ein Wunsch gewesen, der sich früher nie so recht erfüllen ließ. “Begeistert war ich von dieser Kunst schon als Kind, malte sogar auf Zeitungsrändern oder Papierschnipseln, bis ich mit 13 Jahren meine erste Staffelei bekam.” Kunstzirkelarbeit war bald angesagt. In vielen Ausstellungen war sie schon in jungen Jahren vertreten.
Ihre vier Kinder sind heute groß. Nun bleibt etwas mehr Zeit für die Malerei. Bis jetzt konnte das breite Publikum die Bilder der Künstlerin unter anderem in der Heinrich-Heine-Klinik und in der Sparkasse am Luisenplatz sehen. In diesem Jahr möchte sie noch intensiver arbeiten:” Möglichst alle drei Monate eine Vernissage zu geben, ist mein großer Wunsch.”
hm

Märkische Allgemeine Zeitung (28. August 1996)
UND ES WAR SOMMER....
Galerie am Jungfernsee zeigt Fingermalerei von Ingeborg Jeske

“Und es war Sommer...” - diesen Titel trägt die am Wochenende in der Galerie am Jungfernsee eröffnete Ausstellung von Ingeborg Jeske. Sujets und Farben sind eine Hommage an die warme Jahreszeit. Die Künstlerin, die sich mit ihrer Fingermalerei in Öl schon einen Namen gemacht hat, überrascht diesmal mit Arbeiten in Pastell- und Aquarellfarben....-bam

Märkische Allgemeine Zeitung (28. Juni 1996)
Mohnblüten und Sonnenschein zu allen Tageszeiten
Naturimpressionen in Öl und Kreide und als Aquarell / Galerie am Jungfernsee stellt aktuelle Werke von Ingeborg Jeske vor

...Der größte Teil der jetzt gezeigten 50 Arbeiten ist erst in diesem Jahr entstanden. Öl, Kreide und Aquarelle - die Werke stehen gleichberechtigt nebeneinander. Die Wahl der Technik und auch der Farbgebung selbst hängt vom Motiv und nicht zuletzt von den persönlichen Befindlichkeiten ab. Während Pastelle und besonders die Aquarelle überwiegend aus dem Gedächtnis heraus Zustandekommen, liegen den Ölbildern Skizzen zugrunde. Sie entstehen ausschließlich in der imponierenden und selten angewandten Technik der Fingermalerei, ohne dabei den Pinsel zu verwenden. Ihre Gefühle überträgt sie so direkt auf das Bild.
...Intensiv arbeitet die Potsdamerin Ingeborg Jeske (1947) erst seit 1992 künstlerisch. Dennoch hat die Autodidaktin bereits ihre Handschrift gefunden. Mit Ihren ansprechenden Arbeiten komplettiert sie die Reihe der Potsdamer Landschaftsmaler. -
bam

Märkische Allgemeine Zeitung (25. März 1996)
LEIDENSCHAFTLICHER GRIFF ZUR FARBE
“Landschaften und mehr” in der “Galerie am Jungfernsee”

...Die Künstlerin malt frei nach Gedächtnis, ohne Modelle und so lange, bis auch ihre letzte Vorstellung erfüllt ist. Früher zeichnete sie viel meist Menschen. Nun stehen Naturthemen im Vordergrund. Gelegentlich wird historische Architektur in die Landschaft einbezogen, manchmal auch einen Auftragswunsch erfüllt.
Ihre mittelformatigen Ölbilder entstehen in Fingermalerei. Solcher “Griff in die Farbe” ist selten bei Potsdams Künstlern. Besonders beeindruckend sind damit ihre Ostseebilder: Himmel, Wasser, Küstenstreifen und Menschen in fast schon plastischen Strukturen. Reizvoll auch ihre Akte und Porträts: meist Paar- oder Mutter/Kind-Darstellungen. Derzeit befasst sie sich intensiv mit Skelett- und Muskulatur Studien, um, wenn sie sich perfekt glaubt, persönliche Porträts zu malen.... B.Wendt

Potsdamer Neueste Nachrichten (11. August 1992)
Maler, Hausbesetzer und ein “Arabicum”
In der  Bertinistraße wohnen ganz unterschiedliche Menschen friedlich nebeneinander

..Wenn man an der alten Meierei aus dem Neuen Garten kommt, öffnet sich rechterhand, dem Ufer des Jungfernsees folgend, die Bertinistraße.
Gleich am Eingang grüßt ein Wegweiser zu Computerfirmen und der Landesentwicklungsgesellschaft Berlin-Brandenburg für Städtebau und Wohnungswesen. Die ersten hundert Meter entlang an einem Reststück der ehemaligen Mauer wirken trist und erinnern an ein Industriegebiet. Doch wer an den Firmen vorbei weitergeht, kommt in den bewohnten Teil der Bertinistraße.
Die Straße wird enger, das Kopfsteinpflaster unebener. Bis ein leicht ansteigender Sandweg zum Ende führt.....
.....hat in der Nummer  17a Ingeborg Jeske ihren “Mini-Bildermarkt” eröffnet. Seit Ende Mai können sich Kunstinteressierte die Bilder von Frau Jeske täglich von 9 bis 21 Uhr anschauen und kaufen. Im Garten gibt es am Wochenende (ab 15. August wieder) von 10 bis 20 Uhr Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. “Das Café hat sich mittlerweile zu einem Geheimtipp entwickelt, obwohl mir der Bildermarkt wichtiger ist”, erzählt sie.
Eigentlich wollte die Mutter von vier Kindern schon immer Malerin werden. Nachdem Studium der Finanzwirtschaft war sie erst einmal beim Magistrat beschäftigt:,” Das hat uns finanziell weitergeholfen.” Jetzt, da die Kinder schon älter sind, hat sie mehr Zeit, um sich ihrer eigentlichen Leidenschaft zu widmen: Der Malerei.
Im Stil will sie sich im Moment nicht festlegen: “Da bin ich viel freier geworden.” Mit ihren Nachbarn, den jungen Leuten in der besetzten “Villa Bertini”, versteht sie sich sehr gut....
.Jan Kixmüller

 

 

Galerie vom Jungfernsee